„Ich wünsche mir, dass wir alle so vollständig leben, wie wir können. Die einzige Gelegenheit, zu der ich mich wirklich schrecklich fühle ist, wenn Menschen nicht ein Leben geführt haben, das ein Ausdruck ihrer selbst war. Sie haben mit all diesen „ich sollte“ und „ich müsste“ und mit Vorwürfen und Beschwichtigungen und dem ganzen Kram gelebt, und ich denke mir: „Wie traurig“.
Virginia Satir (1988)
Virginia Satir wurde 1916 als Älteste vieler Geschwister in Wisconsin geboren. Auch aufgrund des schwierigen Elternhauses wollte Virginia Satir schon mit fünf Jahren „Familien-Detektivin“ werden. Nach ihrem College-Abschluss arbeitete Virginia Satir als Lehrerin und machte nebenbei eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin. Während dessen absolvierte sie auch eine psychoanalytische Ausbildung.
Im Anschluss an diese Ausbildungen eröffnete sie eine private Praxis, in der sie zuerst nur mittellose Patienten behandelte, da sie als Nicht-Medizinerin keinen Zugang zu anderen, zahlenden Patienten bekam.
1955 bis 1958 erhielt Virginia Satir einen Lehrauftrag im Illinois State Psychiatric Center in Chicago. Nebenbei leitete sie 2 private Therapiepraxen, engagierte sich in einem Schulzentrum und arbeitete als freie Beraterin einer Firma.
1959 gründet Virginia Satir zusammen mit Don D. Jackson und Jules Riskin das berühmte Mental Research Institut (MRI) in Palo Alto. Sie begann in verschiedenen Bundesstaaten Vorträge und Therapie-Demonstrationen zu halten.
1966 stieg sie aus dem MRI aus, widmete sich voll und ganz ihrer Lehrtätigkeit und dem Ausbau ihres „Conjoint Family Therapy“-Ansatzes.
In den 70er Jahren stand sie nicht nur mit den unterschiedlichsten Therapeuten sondern auch mit verschiedenen Indianerstämmen in enger Verbindung. Hier hatte sie für sich eine Quelle der Spiritualität gefunden.
1977 gründete Virginia Satir das „Avanta Network“. In diesem Unternehmen wollte sie Menschen zusammenführen, die sie ausgebildet hatte und die ihre Werte teilten um Organisationen, Schulen, Regierungen usw. darin zu unterstützen eben jenes friedliche Zusammenleben zwischen den Menschen zu ermöglichen.
Sie starb am 10. September 1988 in ihrem Haus in Palo Alto an Krebs.